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Hintergrundinformation zur Lage meiner Tagespflegestelle in dem Gelände der Wohnanlage Bühlau

In den letzten zwei bis drei Jahrzehnten haben sich die Generationen  auseinander entwickelt. Es leben nur noch in seltenen Fällen drei  Generationen unter einem Dach. Oft liegen hunderte von Kilometern  zwischen dem Wohnort der Großeltern und dem Wohnort der Kinder.  Wechselseitige Besuche sind daher sehr selten. Aber auch wenn die  Großeltern in der Nachbarschaft leben, gilt heute "Intimität auf  Abstand" als die beste Definition der Beziehung zwischen den  Generationen. Herkunfts- und Zeugungsfamilie führen jeweils ein eigenes  Leben. Und selbst wenn Großeltern häufiger auf ihre Enkel aufpassen, ist  vielfach eine Distanz zu spüren. Viele Eltern haben andere Werte,  Einstellungen, Erziehungsvorstellungen und -praktiken und werten  diejenigen der Großeltern als veraltet und nicht mehr zeitgemäß ab. Die  skizzierte Auseinanderentwicklung und zunehmende Entfremdung zwischen  den Generationen haben dazu geführt, dass viele unserer Kinder nur noch  sporadisch mit älteren Menschen in Kontakt kommen, zumal sich auch im  Bekanntenkreis ihrer Eltern selten Senioren befinden.

Hierzu trägt ferner bei, dass sich (Klein-)Kindheit zunehmend in  "kindgemäßen", pädagogisch besetzten Räumen abspielt. Eine Entwicklung,  die man als "Verinselung" bezeichnet hat. Kinder werden immer mehr dem  gesellschaftlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Leben bzw. der  Erwachsenenwelt entzogen und wechseln zwischen für sie geschaffenen  "Inseln" wie Kindertagesstätte, Musikschule, Spielplatz,  Kindersportgruppe oder Ballettgruppe. Aufgrund dieser Situation wird es  immer wichtiger, dass wir den uns anvertrauten Kindern Gelegenheit zum  Kontakt mit älteren Menschen vermitteln - und umgekehrt, da ja auch die  meisten Senioren von (Klein-)Kindern isoliert leben und ihnen damit  positive, bereichernde Erfahrungen entgehen.

Mit der Initiierung von Begegnungen zwischen Kindern und älteren  Menschen möchte ich mehrere (Erziehungs-)Ziele verfolgen. So sollen die  Kinder durch persönliche Erfahrung Wissen über das Alter erwerben - über die menschliche Entwicklung, Alterungsprozesse, Behinderungen,  Verhaltensformen sowie die Lebenssituationen und -stile von Senioren.  Sie sollen Vorurteile über das Alter ablegen und Verständnis für die  Eigenheiten alter Menschen entwickeln. Zugleich können sie von deren  Lebenserfahrung profitieren. In dialogisch ausgerichteten Begegnungen  können die Kinder kommunikative Kompetenzen für den Umgang mit älteren  Menschen lernen und soziale Verhaltensweisen wie Rücksichtnahme,  Hilfsbereitschaft, Höflichkeit, Verantwortungsbewusstsein, Empathie und  Solidarität entwickeln. Schließlich sollen Kinder und alte Menschen aus  der Isolation voneinander herausgeführt werden und miteinander spielen,  basteln, singen und feiern, einfach miteinander Spaß haben und  Lebensfreude spüren.

Aufgrund der vielfach geringen oder gar fehlenden Erfahrung von Kindern  und älteren Menschen im Umgang miteinander dürfen beide Seiten nicht  plötzlich miteinander konfrontiert werden. Vielmehr müssen sowohl die  Kinder als auch die Senioren auf Begegnungen vorbereitet werden. Ferner  sollten Kontakte schrittweise ausgebaut und gesteigert werden, beide  Seiten sollen sich aneinander gewöhnen und ihre Beziehungen ausbauen  können. Die Zusammenarbeit mit Senioren kann also nur als ein  längerfristiger Prozess konzipiert werden.

Quelle:www.kindergartenpaedagogik.de/20.html


Begegnung mit den Bewohnern der Wohnanlage

Oft bin ich mit den Kindern in der Wohnanlage unterwegs, wir beobachten Käfer, Schnecken, bestaunen.  Blumen, springen in Pfützen oder spielen im eingezäunten Garten. So kommt es zu spontanen Begegnungenmit den Bewohnerinnen und Bewohnern. 

 Ãltere Menschen erleben durch die Spontanität,  Fröhlichkeit und Zuneigung der Kinder Lebensfreude, Abwechslung sowie  Momente des Unbeschwert seins, und des "Gebraucht-" und "Angenommen seins".